ARTISTS' WINDOW . 24.05.-24.06.2012

Das Projekt Artists‘ Window startet dieses Jahr mit Gertrud Genhart (*1967, lebt und arbeitet in Basel) und dem Künstlerduo Susanne Schär & Peter Spillmann (*1967/*1964, leben und arbeiten in Basel), welche neu alle Schaufenster des ‹dock: aktuelle Kunst aus Basel› gemeinsam bespielen.

 

In ihrem künstlerischen Schaffen nimmt der Raum und dessen Wahrnehmung einen zentralen Platz ein. Dieser erhält in Bezug auf die Besonderheit der Ausstellungssituation durch die Schaufenster im dock eine besondere Bedeutung und eröffnet neue Möglichkeiten. Präzis und reduziert gehen die KünstlerInnen auf die vorgegebenen Situation ein, verweisen und hinterfragen mit minimalen Eingriffen die örtlichen Begebenheiten.

 

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(…) Schär & Spillmann präsentieren in ihren Installationen entweder eigens gebaute Raumkuben/-boxen, oder sie greifen direkt in die vorgegebenen Räumlichkeiten ein. Ihre Arbeiten beinhalten neben dem architektonischen Raum immer auch einen im übertragenen Sinne eingebetteten Raum, der auf soziale, mentale oder kunstsystem-bezogene Räume und die dadurch hervorgerufenen Vorstellungen verweist.

 

In ihrer Arbeit Vakuum, 2012 ziehen Schär & Spillmann eine Wand durch den Innenraum und trennen die beiden über Eck liegenden Schaufenster vom dock und dem Archivraum ab. Es entsteht ein Raum im Raum, ohne Zugang von Innen; eine Art Zwischenraum oder Pufferzone zwischen dock und öffentlichem Raum. Von Aussen betrachtet scheint eine Ecke des Gebäudes abgeschnitten. Dadurch wird ein neuer Blickwinkel eröffnet. Die Sicht durch beide Schaufenster ermöglicht den Blick um die Ecke und ein Bild des öffentlichen Lebensraumes. Dahingegen wird die automatische Erwartungshaltung der Passanten, wohldosierte konsumierbare Schaulust präsentiert zu bekommen, untergraben. Der Raum bleibt leer. Irritiert entsteht ein Vakuum, welchem die BetrachterInnen ausgesetzt sind. Ist es gerade im Umbau? Was wird hier als nächstes gezeigt? Welche Bilder werden in Anbetracht des leeren Raumes von der Öffentlichkeit in den Raum projiziert? Die Arbeit wirft auch Fragen bezüglich der Existenz und der Bedeutung eines Schaufensterraumes im Allgemeinen auf und stellt gängige Regeln auf den Kopf. Denn einzig die BetrachterInnen haben Zugang zum Schauraum und können ihn sich bildlich erobern. Wie sie ihn bestücken ist ihnen überlassen. So verschiebt sich die Glas-Membran der Schaufenster nach hinten und der öffentliche Raum erweitert sich imaginär ins Innere. (…)

 

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Die installativen Arbeiten laden ein, Fragen nach der Durchlässigkeit oder Beweglichkeit von räumlichen Grenzen, deren Parametern, sowie des Betrachterstandpunktes in der Architektur nachzugehen, neu zu erfahren und zu verhandeln.  

 

 

Patricia Wolfensberger . www.dock-basel.ch

 

 

 

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