Setzen Sie sich zu den Personen zu Tisch. Ein Mann und eine Frau sitzen bereits da, an diesem Tisch auf dem Balkon. Man hört die typischen Alltagsgeräusche. Und ein leises Plätschern. Die drei Personen sehen starr auf die Flasche, die auf dem Tisch steht, ja auch Sie schauen nur darauf. Und meinen es geschehe nichts. Und doch wird innerhalb der fünf Minuten glasklar deutlich, dass etwas geschieht, unabänderlich. Aber kaum merkbar: der Inhalt der Flasche verschwindet auf unerklärliche Weise.

 

Nein, getrunken wird überhaupt nicht. Aber hier geschieht etwas Ungeheuerliches: Aus dem Etwas wird ein Nichts: «Vom Sein und anderen Dingen» ist dann auch der Titel dieses Videos. Wenn es wieder beginnt, ist die Flasche wieder voll. Sie setzen sich wieder hin, vor sich eine volle Flasche. Die Degustation ist zu Ende.

 

Ein Goethe-Gedicht geht Ihnen, wenn Sie Ihr Glas Schluck für Schluck leeren, durch den Kopf: «Sitz ich allein, wo kann ich besser sein? Meinen Wein trink ich allein, niemand setzt mir Schranken. ich hab so meine eigenen Gedanken.»

Text: Konrad Tobler



 

Audio-Video-Loop 4’40‘‘, Master auf DV.

 

Monitor Hochformat (H: 59 / B: 46 / T: 47cm),

Abspielgerät, Aktivboxe,

MDF-Sockel (H: 60 / B: 46 / T: 47cm),

MDF-Hocker (H: 43 / B: 40 / T: 40cm).

 

Abbildungen:

oben – Video-Stills,

links – Installations-Ansicht, Weinkellerei Salgesch/CH.

 

 

 

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