Vor einem Jahr sind Peter Spillmann und Susanne Schär aus dem Berliner Atelier weitergezogen zu neuen Arbeitsorten. Jetzt gewähren sie uns im Vorraum des Danioth-Pavillons einen kleinen Einblick in ihre jüngeren Arbeiten unter dem augenzwinkernden Stichwort «Zusammenhängendesverliertsich». So steht es, säuberlich in Schnüerlischrift geschrieben und ausgesägt, an der Wand. Für das verlorene Zusammenhängende stehen eine Tänzerin, die Variationen des Fallens vorführt, Texte von Daniil Charms, die über Kopfhörer zum Glücklichsein anleiten, eine als Hologramm sich drehende Figur zwischen Objekt und Idol und ein Stapel weisser Blätter unter dem Werktitel «Zeit streichen», was ganz und gar wörtlich zu verstehen ist und exakt den Zeit löschenden Arbeitsvorgang und sein Ergebnis beschreibt. Hermann und Hermann sind zwei Pflastersteine von den gleichnamigen Plätzen in Berlin und Düsseldorf, die sich im Gegengewicht heben und senken und an ihrem Sockel kratzen, ein auf die Wand gemalter QR Code (der tatsächlich funktioniert) führt übers Smartphone zu einer Videoarbeit. Solche Merk- und Anhaltspunkte verweisen auf die bald zwanzigjährige Zusammenarbeit von Peter Spillmann und Susanne Schär, auf ihr künstlerisches Langzeitprojekt, das immer neu und vielfach Räume erschliesst, ausmisst, bespielt und verändert. Zeit wird dabei als eine Funktion des Raums stets mitreflektiert. 

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Urs Bugmann (7. Dezember 2019)
Zur Installation im Haus für Kunst Uri, Altdorf

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Abbildung: Cover Publikation